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Verstanden
Giardino Seerose
August 28, 2020
Stärkung des Immunsystems in Zeiten von COVID-19

Selbstmassage zur Stärkung des Immunsystems

Geschätzte Lesezeit: 5 Minuten

Die aktuelle Situation rund um den Coronavirus (oder auch COVID-19) zeigt einmal mehr auf, wie wichtig ein gesundes Immunsystem ist. Die Folgen einer Infektion hängen nicht nur von der Intensität eines Virus ab, sondern auch von der Fähigkeit des eigenen Immunsystems, darauf zu reagieren.

Ayurveda beinhaltet eine ganze Reihe von gesundheitsfördernden Praktiken, die jede und jeder einzelne zu Hause anwenden kann. Dazu gehören unter anderem die Zubereitung von typgerechter Ernährung, die Herstellung von Kräuterpräparaten, die Durchführung von Körpertherapien und die allgemeine Förderung des Gleichgewichts zwischen Natur und biologischer Uhr. Basierend auf den inneren und äusseren Rhythmen haben die Weisen Indiens (sogenannte Rishis) einen idealen Tagesablauf (oder auch Dinacharya) erstellt. Für den Erhalt der körperlichen und geistigen Gesundheit ist es essenziell, den Alltag nach diesen natürlichen Prinzipien zu gestalten.

Ein Herzstück der Dinacharya ist die Ganzkörperölmassage, die einfach durchzuführen ist und wenig Zeit benötigt. Durch die Massage werden der Kreislauf und der Stoffwechsel angeregt, das Immunsystem gestärkt und das Nervensystem beruhigt. Ausserdem bewirkt die Abhyanga (so wird die Ganzkörperölmassage in Sanskrit genannt) eine Verfeinerung des Teints und wirkt somit verjüngend und entgiftend. Indem man das Massageöl erwärmt, ist es in der Lage, bis in den Zellkern einzudringen und dort Abfallstoffe zu binden. Diese Abfallstoffe werden anschliessend über die Ausscheidungskanäle wie der Haut oder dem Magen-Darm-Trakt ausgeschieden. Um die Haut bei der Entgiftung zu unterstützen, ist es wichtig, dass nach der Ganzkörperölmassage der Körper zum Schwitzen gebracht wird (dieser Vorgang wird auch Svedana genannt). Am besten gelingt dies zu Hause mit einem Bad oder einer warmen Dusche.

Traditionell wird gereiftes Sesamöl aufgrund seiner antioxidativen, nährenden Eigenschaft und seiner hohen Penetrationskraft verwendet. Damit das Sesamöl dünnflüssiger wird und besser einzieht, wird es für eine kurze Dauer auf 110 Grad erwärmt (präventiv genügt auch ein hochwertiges Sesamöl). Die Auswahl des Kräuteröls basiert primär auf der Erkenntnis des Konstitutionstestes – je nach Dosha, welches behandelt werden muss, eignet sich ein anderes Öl. Die Abhyanga wird somit zu einer Art Phytotherapie und hat zusätzlich einen hohen therapeutischen Nutzen.

Wann sollte man die Ganzkörperölmassage machen?
Es ist empfehlenswert, die Massage morgens oder abends durchzuführen, um genügend Zeit für Ruhe und Entspannung einplanen zu können. Zudem sollte die Massage in einem regelmässigen Abstand, circa ein- bis zweimal in der Woche durchgeführt werden. Besonders für Menschen mit einer Vata-Konstitution oder solche, die unter akutem Stress leiden, kann eine regelmässige Anwendung viel innere Kraft und Stabilität verschaffen.

Was ist das übergeordnete Ziel der Ganzkörperölmassage?
Grundsätzliche geht es bei der Massage nicht um starkes massieren der Muskulatur. Es geht vielmehr darum, Körper und Geist durch harmonisierende, sanfte, gleichmässige Bewegungen zu verwöhnen und somit ein tiefes, inneres Gleichgewicht zu schaffen.

Für wen eignet sich die Ganzkörperölmassage?
Die Ganzkörperölmassage eignet sich für jede und jeden. Es ist jedoch wichtig, dass der Gesundheitszustand zum Zeitpunkt der geplanten Massage individuell evaluiert wird. Von einer Ganzkörperölmassage wird abgeraten, wenn die Person folgende Symptome aufweist: Fieber, grundlegende Trägheit, akute Müdigkeit und starkes Übergewicht. Generell ist bei Übergewicht eher eine Trockenmassage (auch Garshan-Massage genannt) mit Rohseidenhandschuhen zu empfehlen.

Anleitung für die Selbstmassage
Für eine Massage benötigen Sie ca. 50ml Öl. Setzen Sie sich bequem auf einen Hocker in einem angenehm warmen Raum und breiten Sie ein Badetuch unter Ihnen aus (damit das Öl nicht auf den Boden tropft). Beginnen Sie Ihre Massage mit dem Kopf und enden Sie mit den Füssen. Die Gelenke, der Kopf, die Brust und der Bauch werden mit kreisenden Bewegungen massiert, die Muskulatur hingegen mit längsgestrichenen.

  • Kopf
    Träufeln Sie etwas Öl auf den obersten Punkt des Kopfes und massieren Sie diesen in kreisförmigen Bewegungen. Beginnen Sie anschliessend vom Mittelscheitel aus in kleinen, kreisenden Bewegungen die ganze Kopfhaut nach aussen zu den Ohren zu massieren. Die Ohren sanft mit den Fingern auf- und abwärts massieren und dabei vor allem auf die Ohrenrückseite achten – diese helfen besonders, um Vata zu beruhigen. Nun stellen Sie die Fingerkuppen auf und klopfen leicht über den ganzen Kopf. Ziehen Sie sich anschliessend leicht an den Haaren – das fördert die Durchblutung. Beenden Sie dann die Kopfmassagen, indem Sie sanft vom Stirnansatz nach hinten streichen.
  • Gesicht
    Beginnen Sie mit flachen, quer verlaufenden Ausstreichungen an der Stirn um dann mit behutsamen Bewegungen an den Schläfen zu verweilen und kreisend zu den Wangen überzugehen. Am Kinn streichen Sie wieder quer und anschliessend massieren Sie mit den Zeigefingern seitlich entlang der Nase sanft auf und ab. Danach streichen Sie über den Nacken.
  • Rumpf, Beine, Füsse und Rücken
    Kreisen Sie nun mit beiden Händen gegengleich um die Brust. Wandern Sie dann zum Bauch und massieren mit der flachen Hand nur rechts herum. Gehen Sie weiter zum rechten Bein, indem Sie gleichzeitig das Hüftgelenk massieren. Streichen Sie anschliessend am Oberschenkel entlang, ums Knie, über den Unterschenkel und dann um das Fussgelenk. Danach streichen Sie die Fusssohle kräftig aus und gelangen anschliessend zwischen die Zehenzwischenräume. Daraufhin massieren Sie das rechte Bein auf die gleiche Weise von unten nach oben. Stehen Sie auf und massieren die Gesässmuskulatur. Neigen Sie nun den Oberkörper nach vorne und kreisen mit beiden Händen symmetrisch die Rückenpartie im Nierenbereich entlang, bevor Sie sich wieder hinsetzen.
  • Arme
    Massieren Sie mit der linken Hand den rechten Arm. Beginnen Sie bei der Schulter und arbeiten Sie sich bis zu den Fingerspitzen vor. Gehen Sie hierbei in derselben Weise vor wie bei den Beinen. Dann massieren Sie in gleicher Weise den linken Arm. Nachdem Sie den nun den ganzen Körper ausgestrichen haben, verbinden Sie Ihre rechte Körperseite mit der linken. Hierfür streichen Sie mit der linken Hand zuerst über den rechten Arm, dann über den Bauch, hin zum linken Bein und wieder zurück. Dasselbe machen Sie mit der anderen Seite.

Das Öl zieht nach einigen Minuten in die Haut ein, worauf Sie optimalerweise noch 15 Minuten warten, bevor Sie ein warmes Bad oder eine warme Dusche nehmen. Waschen Sie das Öl nun mit einem Waschtuch ohne Seife ab, damit ein feiner Schutzfilm auf der Haut bleibt.

Das Hotel zur Story:
Hotel Giardino Ascona

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